Auch in diesem Semester finden viele Veranstaltungen an der Universität Oldenburg wieder digital statt. Manchen Studenten fällt es schwer, sich zu Hause zu motivieren. Psychologe Wilfried Schumann hat fünf Tipps für sie:

 

1. Der Start

„Es ist wichtig, zu definieren, wann man starten will“, sagt er. Bevor man starten will, sollte man nur Dinge tun, um in den Arbeitsmodus zu kommen. „Dazu gehört auch, sich ordentlich anzuziehen“, erklärt Schumann sogenannte äußere Signale. „Es wird nicht funktionieren, sich im Pyjama aufs Bett zu setzen.“ Auch sollte nicht mit belohnenden Aktivitäten wie Surfen im Internet oder einer Streaming-Serie in den Tag gestartet werden. „Damit baut man sich nur ein eigenes noch größeres Hindernis auf, die Frustration ist hinterher noch größer und es kostet mehr Überwindung mit der Arbeit zu starten.“

 

2. Der Arbeitsplatz

Er sollte so umstrukturiert werden, dass es eine deutliche Abgrenzung zur Wohnung gibt, sagt Schumann. Ein Schild vor der Tür mit der Aufschrift „Büro“ könne helfen. Auch ein Spaziergang um den Block hilft, sich aufs Arbeiten einzustellen (Idee: „Jetzt gehe ich zur Arbeit.“). Es brauche Tricks, um in den Arbeitsmodus zu kommen, sagt Schumann.

 

3. Die Konferenz

Eine Möglichkeit sei, sich mit anderen Studierenden zusammenzuschließen, schlägt Schumann vor. „Das erhöht die soziale Verbindlichkeit.“ Jeden Morgen um 9 Uhr könne eine Videokonferenz einberufen werden, um mitzuteilen, was man vorhabe und sich gegenseitig anzufeuern. Die Mitstreiter können danach auch am Bildschirm bleiben. Vorteil: Man fühlt sich beobachtet und arbeitet disziplinierter. Erstsemestern rät Schumann, in diesem Fall noch mutiger zu sein und auf andere zugehen: „Man sollte davon ausgehen, dass es anderen auch ein Bedürfnis ist, sich zu vernetzen.“

 

 

4. Die Pausen

„Sie gehören unbedingt dazu und müssen mit eingeplant sein“, sagt Schumann. Diese sollten vorab geplant werden – und Bewegung beinhalten: „Körperlich etwas zu tun und raus an die frische Luft zu kommen ist wichtig.“

 

 

5. Der Feierabend

„Ein wichtiger Aspekt ist, Feierabend zu machen“, sagt Schumann. Gerade Studenten würden oft in unabgeschlossenen Projekten stecken, freie Zeit fühle sich für sie häufig illegal an. „Dabei ist Freizeit ein wichtiges Investment, um sich zu erholen und wieder produktiv zu sein“, betont er. „Wenn man sich die Regeneration nicht erlaubt, verringert man die eigene Leistungsfähigkeit.“ Auch hier gehe es darum, Rituale zu schaffen und den Arbeitsplatz aus dem Blick zu bekommen – etwa mit einem Laken über den Büchern oder einer Stellwand vor dem Tisch.

 

 

NORDWEST-ZEITUNG vom 2. 12. 2020

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